Mein Werkstoff ist Glas; altes, zerbrochenes Glas, das Zeit erlebt und gespeichert hat. Glas, meist Bruch und Scherben von Fensterscheiben, weil es sich mir als bisher einziges Material von selber anbot und alle Eigenschaften hat, denen ich mit meiner Kunst Ausdruck verleihen will. Es ist zerbrechlich; seine Kanten sind scharf und schneiden, aber strahlen so wunderbar; und seine Splitter sind spitz und stechen. Dabei ist es hart, und durchsichtig, ja, unsichtbar. Es schützt, aber verbirgt nicht; es läßt Blicke zu, aber verhindert die Berührung. Glas bricht; eine Scheibe verliert dadurch ihre ehemalige Bestimmtung und wird nutzlos. Für mich wird es im Zerbrochensein wertvoll; denn aus Scherben und Splittern entsteht ein Kunstwerk, das sich durch die Symbolik schon seines Materials, aber auch mittels der daraus geschaffenen neuen Form an die Menschen wendet.